Herbstwanderungen Engadin: Die schönsten Routen im November
Herbstwanderungen im Engadin: Die schönsten Routen im November
Goldgelbe Lärchen, klare Bergluft und ruhige Pfade: Der November ist eine stille, aber magische Zeit, um das Engadin beim Wandern zu erleben. Abseits der überfüllten Sommermonate entfaltet sich der alpine Herbstcharme in seiner ganzen Pracht. Doch welche Routen sind besonders eindrucksvoll und auch noch begehbar, bevor der erste große Schnee fällt? In diesem Artikel stellen wir dir die schönsten herbstlichen Wanderungen im Engadin vor – ideal für Novembertage, die nach Bewegung und Naturerlebnis rufen. Von der aussichtsreichen Lej-Muragl-Runde bis zur gemütlichen Val-Roseg-Tour sind alle Schwierigkeitsgrade vertreten. Du bekommst konkrete Tourendaten, Tipps zur Vorbereitung sowie Sicherheitshinweise für den Spätherbst.
- 1. Warum gerade im November ins Engadin wandern?
- 2. Die 7 schönsten Herbstwanderungen im Engadin
- 3. Vergleichstabelle: Route, Schwierigkeit, Highlights
- 4. Wichtige Ausrüstungs- und Sicherheitstipps
- 5. Häufige Fehler vermeiden: Expertentipps für den Herbst
- 6. FAQ: Engadinwandern im November
- 7. Fazit: Herbstliche Wanderungen in der Schweiz genießen
Warum gerade im November ins Engadin wandern?
Herbstzauber auf 1800+ Metern
- Goldene Lärchenpracht: Im Hochengadin färben sich im Spätherbst die Lärchenwälder eindrucksvoll goldgelb – ein malerisches Spektakel zwischen Silvaplana und Pontresina.
- Nebelfreiheit: Dank der Höhenlage von über 1800 m ü. M. liegt das Engadin meist oberhalb der typischen November-Nebelgrenze.
- Sichtverhältnisse: Die klare Bergluft sorgt für wunderbare Fernsichten – ideal für Fotograf:innen und Gipfelblicke.
- Nebensaison-Ruhe: Die touristische Ruhezeit zwischen Wander- und Skisaison schenkt dir menschenleere Wege und ungestörtes Naturerleben.
Schneefreie Wege – aber nicht lange!
- Typisches Klima: Im Oberengadin fallen die ersten größeren Schneemengen meist ab Mitte November. Viele exponierte Wanderwege sind bis dahin noch begehbar.
- Schneefallgrenzen: Häufig liegt die Grenze Ende Oktober noch über 2200 m – Talwege oder südexponierte Hänge wie am Silsersee sind länger schneefrei.
- Tourentipps nach Schneelage: Leichte Wege wie Val Roseg, Morteratsch oder Fextal bleiben häufig bis Ende November schneefrei, während hochalpine Touren (z. B. zur Chamanna Es-cha) nur bei sicherer Wetter- und Schneelage gehen.
Die 7 schönsten Herbstwanderungen im Engadin
1. Val Trupchun – Die Nationalpark-Perle
Region: Unterengadin, Schweizerischer Nationalpark
Startpunkt: Parkplatz Prasüras bei S-chanf
Dauer: ca. 4–5 Stunden
Höhenmeter: 600–700 HM
Schwierigkeit: Mittel
Besonderheiten: Die Rundwanderung durch das Val Trupchun im Schweizerischen Nationalpark gilt als eine der besten Wildbeobachtungsrouten des Engadins. Im November zeigt sich das Tal in herbstlicher Einsamkeit mit gelb getönten Lärchen und guter Sicht auf Gämsen, Hirsche oder gar Steinböcke. Von Prasüras geht es taleinwärts über einen gut markierten Pfad bis zum Talschluss, wo sich ein spektakuläres Bergpanorama öffnet. Aufmerksame Wanderer erleben hier pure Wildnis – ohne Infrastruktur, aber mit maximalem Naturgenuss.
2. Morteratsch-Gletscherweg – Leicht und lehrreich
Region: Oberengadin, Berninagruppe
Startpunkt: Bahnhof Morteratsch
Dauer: ca. 2–2.5 Stunden
Höhenmeter: ca. 200 HM
Schwierigkeit: Leicht
Besonderheiten: Ideal für Familien, bietet der Gletscherweg eine lehrreiche Wanderung mit 16 Informationstafeln zur Geschichte des zurückweichenden Morteratschgletschers. Der Weg verläuft über breite Forststraßen, durch spätherbstliche Lärchenwälder bis zum Gletscherzungenblick am Talende. Besonders eindrucksvoll: Zwischen Oktober und Ende November ist die Lichtstimmung hier besonders klar für Fotografie. Ideal auch mit Kinderwagen oder als entspannter Ausflug für Anfänger:innen.
3. Muottas Muragl – Lej Muragl Panoramaweg
Region: Oberengadin
Startpunkt: Bergstation Muottas Muragl (Zahnradbahn ab Punt Muragl)
Dauer: ca. 3–4 Stunden
Höhenmeter: 400–500 HM
Schwierigkeit: Mittel
Besonderheiten: Der Lej Muragl Rundweg verläuft in idealer Südexposition mit grandiosem Blick auf den St. Moritzersee und die Engadiner Seenplatte. Die Wege führen über offene Hochebenen, vorbei am Lej Muragl mit seinem fotogenen Spiegelbild. Zahlreiche Bänke laden zum Verweilen ein. Vorsicht: Je nach Wetter kann der Rückweg schattig und rutschig sein – gute Schuhe und frühes Losgehen sind hier sinnvoll. Das Hotel-Restaurant an der Bergstation bleibt oft bis Mitte November geöffnet.
4. Silsersee-Uferweg – Spiegelungen und Stille
Region: Oberengadin
Startpunkt: Maloja oder Sils
Dauer: 2–3 Stunden
Höhenmeter: 100–150 HM
Schwierigkeit: Leicht
Besonderheiten: Eine der beliebtesten Herbstwanderungen – zu Recht. Die Uferwege zwischen Maloja und Sils führen durch lichte Lärchenwälder direkt entlang des Silsersees. Besonders bei Windstille spiegeln sich Himmel und Berge perfekt im Wasser. Ideal am Vormittag für tolle Fotomotive. Der Weg ist leicht begehbar und auch im November oft noch schneefrei. In Sils gibt es zudem Einkehrmöglichkeiten mit Seeblick.
5. Chamanna Es-cha – Hochalpine Stille über Zuoz
Region: Oberengadin, Gebiet Piz Kesch
Startpunkt: Bahnhof Zuoz
Dauer: 4–5 Stunden
Höhenmeter: 750–900 HM
Schwierigkeit: Mittel–Schwer
Besonderheiten: Die Wanderung zur Chamanna Es-cha führt durch offene Bergflanken mit weitem Blick Richtung Albulaalpen. Die Hütte selbst liegt auf 2594 m – oft bereits geschlossen, aber ein lohnendes Ziel für gut ausgerüstete Herbstwander:innen. Gämse lassen sich bei ruhigem Wetter regelmäßig beobachten. Nur bei trockenen, schneefreien Bedingungen empfehlenswert (ideal: Anfang November).
6. Hahnensee Trail via Alp Laret (Herbstedition)
Region: Oberengadin
Startpunkt: St. Moritz-Bad
Dauer: 3–4 Stunden
Höhenmeter: 500–700 HM
Schwierigkeit: Mittel
Besonderheiten: Der klassische Wintertrail ist im Spätherbst eine stille Panoramatour durch bunte Nadelwälder zur Alp Laret und weiter bis zum Hahnensee. Der Seeblick und die Fernsicht rund um St. Moritz sind spektakulär. Da es sich um einen Streckenweg handelt, kann der Rückweg alternativ per öffentlichem Bus gestaltet werden. Ideal bei klaren Tagen vor Wintereinbruch.
7. Val Roseg – Gletscherblick auf sanftem Weg
Region: Oberengadin
Startpunkt: Bahnhof Pontresina
Dauer: 2.5–3.5 Stunden (Hin- und Rückweg)
Höhenmeter: 200–300 HM
Schwierigkeit: Leicht
Besonderheiten: Eine breite, gut befestigte Talwanderung entlang des malerischen Flusses Ova da Roseg. Eingerahmt von Lärchenwäldern und mit Blick auf den Roseg-Gletscher am Talschluss. Wer möchte, kann sich auch mit der Pferdekutsche chauffieren lassen. Besonders eindrucksvoll sind die Lichtverhältnisse im späten Nachmittagslicht – ideal für Einsteiger:innen und Genießer:innen.
Vergleichstabelle: Die perfekte Route für dein Level & Ziel
| Wanderung | Dauer | Höhenmeter | Schwierigkeit | Startpunkt | Highlights |
|---|---|---|---|---|---|
| Val Trupchun | 4–5 Std. | 600–700 | Mittel | Prasüras (S-chanf) | Wildbeobachtung, Lärchen, Panorama |
| Morteratsch-Gletscherweg | 2–2.5 Std. | 200 | Leicht | Bahnhof Morteratsch | Lehrpfad, Gletscher, familientauglich |
| Lej Muragl | 3–4 Std. | 400–500 | Mittel | Muottas Muragl | Panorama, Seenblick, Herbstwald |
| Silsersee Uferweg | 2–3 Std. | 100–150 | Leicht | Sils/Maloja | See-Spiegelung, Ruhe, Lärchen |
| Chamanna Es-cha | 4–5 Std. | 750–900 | Mittel – Schwer | Zuoz | Piz Kesch, alpine Erfahrung |
| Hahnensee Trail | 3–4 Std. | 500–700 | Mittel | St. Moritz | Nadelwälder, Panorama, Seen |
| Val Roseg | 2.5–3.5 Std. | 200–300 | Leicht | Pontresina | Gletscher, Pferdekutsche, Hochtal |
