Wanderungen Engadin im November: Top 5 Herbstwanderungen mit Panorama und Tipps

Wenn der goldene Herbst ins Engadin einzieht, mischt sich das warme Licht zwischen Lärchenwälder und erste Schneeflecken auf den Gipfeln. Gerade im November – abseits des touristischen Trubels – entfaltet das Hochtal seine volle Magie: klare Luft, menschenleere Pfade und eine Stimmung der Entschleunigung. Dieser Guide führt dich zu den 5 schönsten Herbstwanderungen im Engadin, die sich ideal für die Novemberzeit eignen. Du bekommst konkrete Tourentipps mit allen Details zu Dauer, Höhenmetern, Startpunkten und Besonderheiten – egal ob du Einsteiger bist, mit Familie wanderst oder sportlich unterwegs bist. Erfahre außerdem, welche Ausrüstung im Spätherbst unverzichtbar ist, wann die besten Tourenverhältnisse herrschen und worauf du achten musst, um das Engadin in seiner schönsten Zwischensaison sicher und intensiv zu erleben.

• Einführung: Herbstwandern im Engadin
• Top 5 Wanderungen im Engadin für den November
• Vergleichstabelle: Die Routen im Überblick
• Ausrüstung & Vorbereitung
• Wandern mit Familie: Welche Touren sind geeignet?
• Profi-Tipps & Fehler vermeiden
• FAQ – Häufige Fragen zum Novemberwandern im Engadin
• Fazit: Der Engadiner Herbst auf Schritt und Tritt

Einführung: Herbstwandern im Engadin

Die Übergangszeit im Engadin – konkret die erste Novemberhälfte – ist ein echter Geheimtipp für Wanderfreunde. Unterhalb 2000 Metern sind die meisten Wanderwege im Engadin im November noch gut begehbar, während sich der Schnee auf den Hochlagen erst langsam bemerkbar macht. Dazu kommen stabiles Hochdruckwetter, glasklare Sichtweiten und leuchtende Lärchenwälder, die diese Region ideal für Herbstwanderungen machen. Von flachen Talwegen über aussichtsreiche Panoramawege bis hin zur gletschernahem Erlebnis findest du im November eine Vielfalt an Touren. Wichtig: Früh starten, Wetterlage prüfen – und mit angepasster Kleidung unterwegs sein.

Top 5 Wanderungen im Engadin für den November

1. Muottas Muragl – Lej Muragl Rundwanderung

Diese Tour ist ein Klassiker unter den familienfreundlichen Wanderungen im Engadin und perfekt geeignet für den goldenen November. Du startest bequem an der Bergstation der Muottas-Muragl-Bahn, die mit Bus und Bahn bestens erreichbar ist. Von hier führt dich der Weg durch weite Hochmoorflächen zum Lej Muragl, einem kleinen Bergsee auf rund 2.500 m. Trotz der Höhe bleibt dieser Bereich oft bis Ende November schneefrei, da er südexponiert ist.

Der gesamte Weg verläuft als Rundtour, überwiegend flach oder sanft abfallend und bietet spektakuläre Tiefblicke über das Oberengadin bis zum Berninamassiv. Bei guten Sichtverhältnissen eröffnet sich ein 360°-Panorama von Samedan über den Silvaplanersee bis zu Piz Bernina. In der Nebensaison kannst du hier mit etwas Glück auch Wildtiere wie Gämsen oder Hirsche in der Ferne beobachten.

• Dauer: 2–2,5 Stunden
• Höhenmeter: 200–300
• Startpunkt: Bergstation Muottas Muragl
• Schwierigkeit: leicht
• Highlight: Aussicht, herbstlicher Lärchenwald, Wildbeobachtung

2. Sils – Fex – Platta – Sils Rundwanderung

Im autofreien Fextal warten im November stille Wege, goldgelb gefärbte Lärchen und historische Häuser. Dieser mittelschwere Rundweg startet im Dorfzentrum von Sils Maria und führt dich durch das romantische Tal bis ins Ortsteil Platta. Unterwegs bietet sich dir ein Blick auf den Piz Corvatsch und abwechslungsreiche Fotomotive vom Zusammenspiel aus farbenfrohem Mischwald und schroffen Felswänden.

Die Route ist ideal für Wanderer mit etwas Grundkondition und perfekt, wenn du die bergige Seite des Engadins in ruhiger Atmosphäre erleben möchtest. Nach der Strecke lohnt ein Besuch im Hotel Fex – eines der ältesten Gasthäuser im Tal, wo du auch im November oft noch einkehren kannst (Betrieb prüfen!).

• Dauer: 3–4 Stunden
• Höhenmeter: 400–450
• Startpunkt: Sils Maria
• Schwierigkeit: mittel
• Besonderheit: autofreies Tal, Goldene Lärchen, Gasthaus-Einkehr

3. Morteratsch – Boval Hütte Wanderung

Am Fuße des Morteratschgletschers bietet diese mittelschwere Novemberwanderung besondere Einblicke in die alpine Welt – inklusive dem Thema Klimawandel. Vom Bahnhof Morteratsch steigt man auf einem gut markierten Pfad entlang der Gletschermoräne zur Boval-Hütte auf. Am Weg informieren Tafeln über die Gletscherschmelze der letzten Jahrzehnte.

Je nach Wetterlage ist der untere Abschnitt bis zur Hälfte des Monats meist noch schneefrei. Der Pfad wird gegen Ende steiler, lohnt sich aber: Die Aussicht auf das Bernina-Massiv, den Piz Morteratsch und das Gletscherfeld ist eindrucksvoll. Achtung: Berghütte ist im November geschlossen – warme Getränke unbedingt mitnehmen!

• Dauer: 3–3,5 Stunden
• Höhenmeter: 500–600
• Startpunkt: Bahnhof Morteratsch
• Schwierigkeit: mittel
• Highlight: Nähe zum Gletscher, Infopfade, fotografisch reizvoll

4. Via Engiadina: Abschnitt Zuoz – Zernez

Die Via Engiadina ist ein Weitwanderweg durchs Engadin, von dem sich der Abschnitt Zuoz – Zernez perfekt für eine anspruchsvollere Herbstwanderung im November eignet. Du steigst ab Bahnhof Zuoz durch goldene Lärchen- und Arvenwälder auf, passierst abgelegene Weiler und erreichst schließlich das charmante Unterengadinerdorf Zernez. Die Strecke beeindruckt mit tiefen Talblicken und kulturellen Zeugnissen – von Holzhäusern über Kirchen bis hin zu bewirtschafteten Alpen.

Diese Tagesetappe eignet sich für fitte Wandernde mit Orientierungssinn. Gute Bahnanbindung an Start und Ziel erleichtert die Planung.

• Dauer: 5–6 Stunden
• Höhenmeter: rund 700
• Start/Ziel: Zuoz / Zernez
• Schwierigkeit: mittel
• Besonderheit: Viel Kultur, Waldpfade, spektakuläre Übergänge

5. Val Roseg Talwanderung

Diese flache Tour von Pontresina ins Val Roseg ist ein Highlight unter den familienfreundlichen Herbstwanderungen im Engadin. Von der Kirche S. Maria in Pontresina führt ein breiter Schotterweg links des Roseggletschers in sanftem Anstieg taleinwärts. Im goldenen Novemberlicht ergeben sich atemberaubende Bilder mit Blick auf Piz Roseg und die umliegenden Gletscher.

Der Weg ist ideal für Kinderwagen oder kleine Kinder geeignet. Unterwegs besteht die Chance auf Wildsichtungen – besonders Hirsche und Murmeltiere lassen sich manchmal im Tal beobachten. Das behutsame Licht und die Ruhe machen den Weg auch für Fotograf:innen besonders reizvoll.

• Dauer: 3–4 Stunden (Hin- und zurück)
• Höhenmeter: max. 300
• Startpunkt: Pontresina
• Schwierigkeit: leicht
• Besonderheiten: flach, familienfreundlich, Gletscherblick

Vergleichstabelle: Die Routen im Überblick